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Alterung:
Alterung im demografischen Kontext bezeichnet eine Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung hin zu einem Anstieg des Anteils älterer Bevölkerungsgruppen. Dies kann grafisch gut mit einer Bevölkerungspyramide veranschaulicht werden. Eine Alterung der Gesellschaft hat vielerlei Auswirkungen, z. B. auf die soziale Situation, die materielle Versorgungslage oder den Gesundheitszustand.
Abwanderung: siehe Wanderungssaldo
Bevölkerungsentwicklung:
Die Bevölkerung sind alle Menschen, die in einem Land leben.
Die Bevölkerungsentwicklung zeigt den Anstieg beziehungsweise Rückgang der Bevölkerungszahl innerhalb eines Zeitraumes und eines bestimmten Gebietes an und ist das Gesamtergebnis von natürlichen (Geburten, Sterbefälle) und räumlichen (Wanderungen) Bevölkerungsbewegungen.
Bevölkerungsrückgang: auch Einwohnerrückgang; siehe Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsstruktur:
Bevölkerungsstruktur ist die Bevölkerungszusammensetzung, sie gliedert die Einwohner eines Gebietes nach demografischen, sozioökonomischen und ethnisch-kulturellen Merkmalen. Zu den demografischen Indikatoren zählen Altersstruktur, Geschlechtsgliederung und eng damit verknüpft Familienstand sowie Haushaltsstruktur. Zu den sozioökonomischen Merkmalen einer Bevölkerungsstruktur zählen Erwerbsstruktur sowie Angaben zu Lebensformen oder Siedlungsweise. Zu den ethnisch-kulturellen Merkmalen einer Bevölkerung zählen u. a. Religion, kulturelles Erbe oder gemeinsames Herkunftsgebiet, das durch die Staatsangehörigkeit erfasst werden kann.
Daseinsvorsorge:
Daseinsvorsorge bezeichnet die staatliche Aufgabe, Güter und Leistungen bereitzustellen, die für ein menschliches Dasein notwendig sind. Welche Güter und Leistungen als existentiell notwendig anzusehen sind, ist durch politische Aushandlungsprozesse zeitbezogen (also unter Beachtung der konkreten Rahmenbedingungen und Bedarfe) zu ermitteln. Die Daseinsvorsorge umfasst u. a. Energie- und Wasserversorgung, Bildung, Verkehrsleistungen, Telekommunikation, Rundfunk, Straßenreinigung sowie Abwasser- und Müllentsorgung.
Demografie:
Demografie befasst sich mit der Entwicklung der Bevölkerung und ihrer Strukturen. Dabei stehen folgende Faktoren im Kern des Interesses: die Geburtenrate, der Wanderungssaldo und die Sterberate. Durch diese Faktoren werden im Zeitablauf Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, z. B. mit Blick auf die Altersstruktur oder das Geschlechterverhältnis, bestimmt.
Demografischer Wandel:
Bezeichnung für die Bevölkerungsentwicklung und ihre Veränderungen insbesondere im Hinblick auf die Altersstruktur, die Entwicklung der Geburtenzahl und der Sterbefälle, die Anteile von Inländern, Ausländern und Eingebürgerten sowie die Zuzüge und Fortzüge. In Deutschland ist der demografische Wandel dadurch gekennzeichnet, dass seit Anfang der 1970er-Jahre die Geburtenrate deutlich unter dem bestandserhaltenden Niveau liegt, das für eine stabile Bevölkerungszahl ohne Berücksichtigung von Wanderungsbewegungen notwendig wäre. Ein weiteres Kennzeichen ist die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung, was bei zurückgehender Geburtenrate zu einem größeren Anteil der älteren Bevölkerung im Vergleich zum Anteil der jüngeren Bevölkerung führt. Zusätzlich ist die Bevölkerung in Deutschland aufgrund regelmäßiger Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland in den vergangenen Jahrzehnten deutlich internationaler geworden, das heißt, es leben mehr Menschen mit Migrationshintergrund bzw. ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland.
Digitalisierung:
Der Begriff Digitalisierung umfasst den Einsatz verschiedener elektronischer Informations- und Kommunikationstechnologien und die damit verbundenen tiefgreifenden Transformationsprozesse in der Gesellschaft und ihren gesellschaftlichen Teilsystemen, wie Wirtschaft und Arbeit, Bildung, Politik und Öffentlichkeit.
Durchschnittsalter:
Das Durchschnittsalter beschreibt das errechnete durchschnittliche Lebensalter eines definierten Personenkreises – z. B. der Thüringer Bevölkerung oder der Bevölkerung Deutschlands – als arithmetisches Mittel des Alters aller Personen dieses Personenkreises zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Einwohnerrückgang: auch Bevölkerungsrückgang; siehe Bevölkerungsentwicklung
Fertilitätsrate:
Die allgemeine Fertilitätsrate oder auch Fruchtbarkeitsrate gibt die Zahl der Lebendgeburten je 1.000 Frauen der Altersgruppe 15 bis 49 Jahre (alternativ auch 15 bis 44) in einem Jahr an. Diese Fertilitätsrate wird stark durch die Altersstruktur der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren beeinflusst, da die Wahrscheinlichkeit für eine Geburt in den verschiedenen Altersstufen sehr unterschiedlich ist.
Gesellschaft:
Als Gesellschaft wird in der Soziologie eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste und abgegrenzte Anzahl von Personen, die miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt sozial interagieren, bezeichnet. Gesellschaft bezieht sich sowohl auf die Menschheit als ganze (gegenüber Tieren und Pflanzen) als auch auf bestimmte Gruppen von Menschen, beispielsweise auf ein Volk oder eine Nation.
Heterogenisierung:
Im Zuge der Individualisierung – verbunden mit geringeren materiellen Abhängigkeiten, veränderten Rollenbildern etc. – sind sowohl die Formen des Zusammenlebens als auch die individuellen Lebensentwürfe vielfältiger geworden und gesellschaftlich anerkannt (Singlehaushalte, Patchwork-Familien, Paare ohne Kinder etc.).
Individualisierung:
Der Begriff der Individualisierung stammt aus der Soziologie und bezeichnet einen mit der Renaissance und der Aufklärung einsetzenden, mit der Industrialisierung und Modernisierung der westlichen Gesellschaften fortschreitenden Prozess eines Übergangs des Individuums von der Fremd- zur Selbstbestimmung. Zunehmender Wohlstand hat diesen Prozess befördert. In Zusammenhang mit der Alterung der Bevölkerung und eines Rückgangs der Geburtenrate führte dies zu einer Verringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße.
Infrastruktur:
Infrastruktur beinhaltet alle staatlichen und privaten Einrichtungen, die für eine ausreichende Daseinsvorsorge und wirtschaftliche Entwicklung als erforderlich gelten. Die Infrastruktur wird meist unterteilt in technische Infrastruktur (z. B. Einrichtungen der Verkehrs- und Nachrichtenübermittlung, der Energie- und Wasserversorgung, der Entsorgung) und soziale Infrastruktur (z. B. Schulen, Krankenhäuser, Sport- und Freizeitanlagen, Einkaufsstätten, kulturelle Einrichtungen).
Internationalisierung:
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft nimmt infolge der Zuwanderung aus dem Ausland zu. Damit wird die Gesellschaft immer „bunter“ und auch die kulturelle und ethnische Vielfalt steigt. Dadurch erhöht sich auch der Bedarf an Integrationsleistungen.
ländlicher Raum:
Der ländliche Raum ist eine Raumkategorie, die nach dem deutschen Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) in ländliche Kreise höherer Bevölkerungsdichte und ländliche Kreise geringerer Dichte unterteilt wird und den verstädterten Räumen sowie den Agglomerationsräumen (Ballungsgebieten) gegenübersteht.
Migration: siehe Wanderungssaldo
Migrationshintergrund:
Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländerinnen und Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte, (Spät-) Aussiedlerinnen und (Spät-) Aussiedler sowie die als Deutsche geborenen Nachkommen dieser Gruppen.
Die Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges haben (gemäß Bundesvertriebenengesetz) einen gesonderten Status; sie und ihre Nachkommen zählen daher nicht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Quelle: destatis.de
Wanderungsgewinn: siehe Wanderungssaldo
Wanderungssaldo:
Als Wanderung/Migration bezeichnet man im demografischen Kontext eine dauerhafte bzw. temporäre Wohnsitzveränderung von Personen. Als Wanderungssaldo oder Wanderungsbilanz wird die Differenz zwischen Abwanderung und Zuwanderung bezeichnet, also der Zahl der Zuzüge und der Zahl der Fortzüge für eine konkrete Region und einen bestimmten Zeitraum. Wenn mehr Menschen zuwandern als abwandern, dann ist der Wanderungssaldo positiv und man spricht von einem Wanderungsüberschuss beziehungsweise Wanderungsgewinn. Im entgegengesetzten Fall liegt ein Wanderungsdefizit beziehungsweise Wanderungsverlust vor.
Zuwanderung: siehe Wanderungssaldo