Barrierefreiheit in Thüringen – Teilhabe für alle
„Teilhabe ist kein Privileg, sondern eine Selbstverständlichkeit. Wir brauchen deshalb eine Infrastruktur, die Barrierefreiheit nicht als Randthema sieht. Denn nur eine inklusive Gestaltung des öffentlichen Raums ermöglicht selbstbestimmtes Leben, schafft Orte der Begegnung sowie des Austauschs und garantiert Teilhabe für alle Menschen, insbesondere für Menschen mit Behinderung“ betonte Minister Steffen Schütz bei der Regionalkonferenz.
Rund 140 Fachleute und Interessierte waren der gemeinsamen Einladung der Architektenkammer Thüringen, des Thüringer Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen und der SADW gefolgt und diskutierten gemeinsam über Strategien und Ansätze, wie Barrierefreiheit und Inklusion in Freizeit, Kultur und gesellschaftlichem Miteinander aktiv und nachhaltig gestaltet werden können.
Nach der Begrüßung durch den Moderator, Herrn Christian Stadali, eröffneten Frau Ines M. Jauck, Präsidentin der Architektenkammer Thüringen, Herr Joachim Leibiger, Thüringer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen sowie der Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur, Herr Steffen Schütz, die Veranstaltung gemeinsam in Form eines Eröffnungstalks.
Im Anschluss präsentierte Herr Gregor Strutz von der inkl. Design GmbH sehr plastisch das Konzept ‚Design für alle‘, welches den Fokus verfolgt, mithilfe des Designs Menschen zu verbinden und Inklusion lebendig zu machen. Der Leiter der SADW, Herr Dr. Olaf Zucht, rundete den Vormittag mit einem Impuls zur demografischen Situation in Thüringen ab.
Nach der Mittagspause boten verschiedene Fachvorträge und Best-Practice-Beispiele wertvolle Erfahrungen und Ansätze für die Teilnehmenden aus Kommunen, Verbänden, Planungs- und Architekturbüros.
Die Regionalkonferenz „Barriere-FREI-zeit inklusiv gestalten“ bildete den Auftakt für eine Reihe an Veranstaltungen im demografischen Themenjahr 2025/2026 „Barrierefreiheit in Thüringen – Teilhabe für alle“.
Quellennachweis Fotos: Thomas Müller
Hintergrund: Mit dem demografischen Themenjahr lenkt die SADW den Blick auf die vielfältigen Formen und Ausprägungen von Barrieren im Alltag. In Thüringen leben etwa 400.000 Menschen mit Behinderung, das sind ca. 20 Prozent der Bevölkerung. Für diese Personengruppe ist Barrierefreiheit die Voraussetzung für gleichberechtigte Teilhabe. Die demografische Entwicklung im Freistaat wird in den kommenden Jahren zu einer weiteren Alterung der Bevölkerung führen. Damit wird die Zahl der Betroffenen in Zukunft steigen.
Von weniger Barrieren im Alltag profitieren jedoch alle im Freistaat – sei es die ältere Generation, junge Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schwerem Gepäck. Barrierefreiheit ist somit keineswegs nur eine solidarische Haltung, sondern umfasst das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe und bietet zusätzlich eine hohe Nutzerfreundlichkeit und damit mehr Qualität für alle.
Thüringen altert! Demografische Trends in Thüringen
(Hr. Dr. Olaf Zucht, TMDI/SADW)